Schwerpunkt: Medienpädagogik | Text: Gabi Strasser Digital genial Daddeln war gestern Medienpädagogik in den pme Lernwelten Das Tablet am Küchentisch, das Smartphone in der Hand der Eltern: Kinder wachsen ganz selbstverständlich mit digitalen Medien auf und sind fasziniert davon. Während sich manche Eltern die Kita als medienfreien Schonraum wünschen, sind Experten davon überzeugt, dass Tablets und Co., sofern sie richtig eingesetzt werden, wichtig sind, um Medienkompetenz zu erlernen. Eine Haltung, die wir in unseren Lernwelten unterstützen. digital kreativ In unseren Kindertageseinrichtungen wollen wir Kinder im kompetenten Umgang mit modernen Medien stärken. Dazu bieten wir ihnen einen pädagogischen Lern- und Erfahrungsraum, in dem sie unterschiedliche Medien erkunden und erfahren können – bezogen auf ihre Lebenswelt und als aktive Gestalter. So führen wir Kinder an einen aktiven, verantwortungsbewussten, kompetenten und mündigen Umgang mit Medien heran. In unseren Kitas kommen vor allem iPads zum Einsatz – einfach zu bedienende Multifunktionswerkzeuge, die Kinder vielseitig und kreativ nutzen können. Die Kinder fotografieren und gestalten mit Fotos eine Collage. Aus selbst gemalten Bildern werden digitale Bilderbücher oder Trickfilme. Ein Bilderbuch wird zum Hörspiel mit verteilten Rollen und Geräuschen. Mit Hilfe von Fotos entstehen Bilderrätsel oder Memory-Spiele. Bei einem Ausflug in die Natur erforschen Kinder Tiere und Pflanzen mit iPad und digitalem Mikroskop. „Die Zukunft ist digital. In unseren Lernwelten möchten wir Kinder befähigen, sich in dieser digitalen Welt aktiv und selbstbestimmt zu bewegen. Unter anderem lernen sie iPads als kreative Werkzeuge zu nutzen und werden bei der Realisierung ihrer (digitalen) Ideen gefördert und unterstützt. Wichtig sind uns die achtsame Begleitung der Kinder und der Blick auf jedes einzelne Kind mit seinen Interessen, Bedürfnissen und Erfahrungen.“ Andrea Funke, zentrale Kita-Koordination pme Familienservice 12
Läuft digital: kreative Ideen von unseren Digitalpionieren QR-Memory – Neuin- Erprobte Beispiele Digitale Medien berei- terpretation eines Spieleklassikers Wie gut sich klassische Spielideen und kreatives Gestalten mit digitalen Medien verbinden lassen, zeigt ein Projekt aus der Kita Kids Unterlindau: ein Memory mit QR-Codes und Tierbildern. Wie das bekannte Original wird es mit quadratischen Kärtchen gespielt. Eine Seite der Kärtchen beklebten die Kinder mit Tierbildern – selbst gemalt oder aus Zeitschriften. Für die andere Seite erstellten sie aus dem BulliGarten Hannover Bilderrätsel Die Kinder machen mit dem Fotoapparat Detailaufnahmen von Gegenständen in ihrer Umgebung. Die anderen Kinder raten, zu welchem Gegenstand das aufgenommene Bild gehört. Fotocollage Die Kinder fotografieren selbstständig zu einem gemeinsam gewählten Thema. In der Gruppe schauen sie die Bilder an, wählen chern den Alltag „Es muss nicht immer das große Medienprojekt sein. Gerade in Alltagssituationen leisten digitale Medien oft nützliche Dienste. Beispielsweise kam vor kurzem ein Kind aus Griechenland zu uns, das sich in den ersten Tagen mit der Eingewöhnung schwer getan hat. Das hat sich geändert, als wir anfingen, gemeinsam mit dem Kind YouTube-Videos mit griechischen Liedern anzuschauen. Benjamin Hendrik Mahl arbeitet als pädagogische Fachkraft in der Kita „sternchen Esslingen- Mettingen“. Unter dem Namen „DigiBen“ bringt der Digital Native den Kolleginnen und Kollegen im mit der App QR-Reader und mit dem iPad QR- Codes, die auf Internetseiten mit den entsprechenden Tierbildern führen. Das Spiel kann in verschiedenen Varianten gespielt werden, zum Beispiel: Die Kinder scannen zwei Codes. Sind beide gleich, dürfen sie die Karten behalten. Die Kinder drehen ein Kärtchen um, so dass sie das Bild sehen. Das Pendant dazu suchen sie über das Scannen der Codes. aus und arrangieren sie zu einer Collage. Ein Bilderbuch wird zum Hörspiel Die Kinder schauen gemeinsam ein Bilderbuch an und machen daraus ein Hörspiel mit verteilten Rollen und Geräuschen, das mit dem iPad aufgenommen wird. Trickbox Mit der Trickbox entstehen aus selbst gemalten Bildern kurze Trickfilme. Eine Kamera nimmt Einzelbild für Einzelbild auf. Die Kinder animieren ihre Vorlagen selbst, entwickeln ein Storyboard, denken sich eine Geschichte aus und vertonen diese. Die vertraute Sprache hat dem Kind das Ankommen in der Kita erleichtert. Geradezu universell einsetzbar ist das iPad, wenn es um Bilder geht. Wenn wir uns beispielsweise mit Tieren beschäftigen, können wir per iPad Bilder und Filme anschauen oder die typischen Geräusche der Tiere anhören. Allseits beliebt ist natürlich die Kamera. Jedes Kind fotografiert gerne – und wenn die Kinder draußen Insekten und Pflanzen fotografieren, schlagen wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Naturbeobachtung an der frischen Luft und Beschäftigung mit modernen Medien.“ pme Familienservice die digitale Welt näher. 13
Laden...
Laden...
Laden...