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Klecks Magazin 1/2018

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klecks ist das Magazin des pme Familienservice für junge Familien. Das Magazin deckt ein breites Themenfeld ab: von Erziehung bis Psychologie, von Gesundheit über Reisen bis hin zu Spieletipps und Veranstaltungsempfehlungen. klecks erscheint einmal im Jahr und liegt in unseren pme-Kitas, Standorten und Filialen für alle Eltern & Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kostenfrei aus.

16 Bildung und Lernen |

16 Bildung und Lernen | Interview: Gabi Strasser

Schon Kindergartenkinder sind überall mit Medien konfrontiert. Susanne Roboom ist Diplom-Pädagogin sowie erste Vorsitzende und Bildungsreferentin des Blickwechsel e.V. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind die medienpädagogische Qualifizierung von pädagogischen Fachkräften, Medieneinsatz in Kita und Grundschule sowie medienpädagogische Elternarbeit. Sie ist Autorin von Fachartikeln sowie Fachbüchern und Arbeitsmaterialien für Kindergärten und Grundschulen. Zu ihren Veröffentlichungen gehören unter anderem: „Mit Medien kompetent und kreativ umgehen. Basiswissen & Praxisanregungen“, Beltz-Verlag 2017, und „www.rananmausundtablet.de: Materialpaket zur Medienbildung für Kitas und Grundschulen im Auftrag der Landesanstalt für privaten Rundfunk in Hessen (LPR)“. DIE Faszination von digitalen Medien kreativ nutzen Frühe Medienpädagogik oder Kinderzimmer und Kita als medienfreie Zone? Was sagen Experten dazu? Ein Interview mit Susanne Roboom vom Blickwechsel e.V. Digitale Medien in Kita und Kinderzimmer – kaum ein Thema ist so umstritten. Während manche Eltern begeistert die neuesten technischen Errungenschaften für ihren Nachwuchs anschaffen, würden andere den Kontakt mit digitalen Medien am liebsten so lange wie möglich hinauszögern. Was empfehlen Experten? Wie können Kitas und Eltern einen kompetenten Umgang mit digitalen Medien fördern? Susanne Roboom vom Blickwechsel e.V. kennt Antworten auf diese Fragen Frau Roboom, mal ganz grundsätzlich: Wie ist Ihre Haltung zur frühen Medienpädagogik? Schaut man sich an, welchen Stellenwert Medien in der Gesellschaft haben, dann kann die Frage nicht mehr sein, ob Kinder Medien nutzen dürfen, sondern wie wir den Medienumgang von Kindern gestalten und begleiten sollten. Schon Kindergartenkinder sind überall mit Medien konfrontiert. Morgens lesen die Eltern über App in der Tageszeitung, der Staubsaugerroboter verrichtet seinen Dienst dank Programmierbefehl, in der Straßenbahn oder im Museum hängen Info- Displays, Spielzeug ist immer häufiger digital. Und die Möglichkeiten, die sich durch digitale Technik eröffnen, entwickeln sich rasant weiter. Nehmen Sie nur das selbstfahrende Auto: Vor 20 Jahren noch eine Utopie, ist es jetzt zumindest technisch Realität. Ihr Rat an Eltern, bei denen der Gedanke an digitale Medien in Kita und Kinderzimmer Ängste auslöst? Wie so oft in der Erziehung geht es auch hier darum, das richtige Maß und eine kritisch-konstruktive Haltung zu finden. Jedes neue Medium löst zuerst einmal heftige Diskussionen aus. Können Sie sich heute noch vorstellen, dass es riesige Bedenken gab, als in den 1970er Jahren mit Sesamstraße und Rappelkiste die ersten Fernsehprogramme für Vorschulkinder kamen? Wir können uns heute kaum vorstellen, was in fünf oder zehn Jahren möglich sein wird. Umso wichtiger ist es, Kinder auf ihre Zukunft und nicht auf unsere Vergangenheit vorzubereiten. Hier ist es sinnvoll, dass Eltern und pädagogische Fachkräfte mit Kindern über Medien ins Gespräch kommen, ihnen Verarbeitungs- und Orientierungshilfen anbieten und einen kreativen, sinnvollen Umgang vermitteln. Selbstverständlich mit einer gesunden Portion Distanz und dem Bewusstsein, dass es sich um ein Hilfsmittel handelt, das auch mal „Sendepause“ hat. Was können Kinder anhand von digitalen Medien lernen? Medien sind längst mehr als nur „Daddelgeräte“. Sie sind Mittel zum Gestalten, Dokumentieren, Forschen, Beobachten, Präsentieren und Reflektieren. Und nicht zuletzt ist die Faszination der Kinder auch ein Motor für das Lernen. Schon Kindergartenkinder ge- 17